Mittwoch, 18. Januar 2012

Deutschland vs. Afrika

Mal etwas, das zum Nachdenken anregt .. 
  • Essen
Wir machen uns das, worauf wir gerade Lust haben. Wenn wir keine Lust auf die Reste vom Vortag haben, schmeissen wir sie manchmal einfach weg. Wir kaufen uns Fastfood oder im Supermarkt, was wir uns wollen. Die riesige Auswahl bietet alles, was das Herz begehrt und wir kaufen im Ueberfluss, einfach, weil wir es uns leisten koennen.

Aber es gibt auch Menschen, wie hier in den Slums, die eine grosse Familie mit einem kleinen bisschen Geld ernaehren muessen. Deswegen gibt es sehr oft - immer -  Reis oder Maisbrei, guenstig und schnell saettigend. Ausgewogene Ernaehrung? Fehlanzeige.
  • Wohnen
Eine grosse Wohnung oder ein eigenes Haus nennen wir unser zu Hause. Dort sind wir aufgewachsen, in unserem eigenen Zimmer. Frueher voll mit Spielzeug, heute mit Technik.

In Afrika wohnen haeufig mehrere Familien und Generationen zusammen in einem kleinen "Haus" - auf kleinstem Raum. In der Regenzeit ist das Gebaeude nicht unbedingt dicht ... Die Kinder im Waisenhaus teilen sich zu acht  ein kleines Zimmerchen, mit nur drei Stockbetten!!! Das Spielzeug ist die Natur und Muell auf der Strasse ...
  • Kleidung
Viele viele Klamotten (ich spreche aus Erfahrung!) ... kombinierbar mit jedem Stueck. Schuhe, Schmuck, Taschen, Marken, Mode, usw.

Die armen Menschen hier versuchen tatsaechlich, alte, kaputte Kleidung (oder Spenden!) auf der Strasse billig zu verkaufen. So gut wie niemand in den Slums besitzt etwas "Neues". Man sieht sehr oft verschmutzte, loechrige Kleidung, kaputte Schuhe ...
  • Arbeit
Wir haben die Moeglichkeit auf eine gute Schulkarriere, einen Berufsabschluss, Fortbildungen, Studium, usw.

Anderswo gibt es Leute, die diese Chance leider nicht nutzen koennen. Das Schulgeld kann nicht aufgebracht werden. Einige Kinder haben Glueck und einen Paten irgendwo in Europa. Das Nebas Waisenhaus bietet eine "Primary School" (Babyclass to Class4) umsonst. Doch weiter geht es oft nicht, da das Geld fehlt. Es gilt, "einfach so" irgendwo zu arbeiten ... oder eben auf die Familie hoffen, die einen finanziell unterstuetzt.
  • Geld / Versicherung
Die besten Versicherungen schuetzen uns in jedem Fall. Zusaetzlich bekommen wir ein gutes Gehalt, von dem wir nicht nur die Versicherungen zahlen koennen, sondern auch das Haus / die Wohnung, Wasser, Strom, Auto, Lebensmittel, Unternehmungen, Luxusartikel. Ausserdem helfen uns Rente, Kindergeld, Arbeitslosengeld, usw.

All das gibt es hier nicht. Wer keine Arbeit hat, muss auf die Unterstuetzung der Familie oder Freunde hoffen. Denn hier heisst es: Wer Geld hat, teilt es. Krankenversicherungen kann sich hier auch niemand leisten. Rohre oder Stoecke werden als Kruecken benutzt. Eine Frau, die keine Fuesse hat, krabbelt. Zahnschmerzen muessen ertragen werden und eine Erkaeltung wird ohne Medikamente auskuriert.
  • Kindheit
Waehrend sich die deutschen Kinderzimmer mit uebermaessig viel Spielzeig fuellen, dass schon regelrecht eine Reizueberflutung entsteht (von der Selbstverstaendlichkeit gar nicht zu sprechen), haben die Kinder hier nichts ausser der Natur und sie sind nicht undankbar! 



DAS sind die extremsten Faelle. Doch durch diese Erfahrungen hier wird mir mal wieder klar, dass ich im absoluten Luxus lebe und oft unzufrieden oder undankbar bin ... so sollte das nicht sein! 

let me tell you about hard work
minimum wage with a baby on the way
let me tell you about hard work
rebuilding your house after the bombs took them away
let me tell you about hard work
building a bed out of a cardboard box
let me tell you about hard work

(P!nk - dear Mr. President)


DANKE Mami & Papa, dass ihr mir so ein tolles Luxusleben bietet! Ich liebe euch!!!

4 Kommentare:

  1. Ich bin auch dankbar für all den wunderbaren materiellen Reichtum, den ich habe, aber es gibt auch Schattenseiten. In Afrika bin ich meist glücklicher: strahlendes Lächeln, viel Gefühl, menschliche Wärme und Nähe, kein Stress, alles ist beschwingt und heiter, Menschen haben Zeit füreinander, bei uns in den Städten kenne ich die Nachbarn kaum, sehe ich selten ein Lächeln, erlebe ich viel Distanz und menschliche Kälte, Einsamkeit, Hektik und Stress, und vieles ist künstlich und industrialisiert.... Oder wie siehst du das? Viele Grüße Klemens

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  2. Liebe Anni :-)
    das ist echt traurig wenn man sowas liest.
    Vielen von uns hier in Deutschland ist gar nicht bewusst
    wie reich wir eigentlich sind, da wir die ganzen "selbstverständlichen" Sachen im Überfluss besitzen.
    Ich finde es echt super von dir, dass du das ins Internet gestellt hast. Hoffentlich lesen sehr viele das was du geschrieben hast und denken darüber nach.

    P.S.: Ich / Wir freuen uns, wenn du wieder daheim bist.
    Liebste Grüße aus dem sooo kalten Buchen

    DOMI :-)

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  3. Allerliebste Anni, ich finde mal wieder keine Worte, für Deinen so treffenden Bericht, Tränen stehen in den Augen, sind wir dankbar für dich, da du uns doch immerwieder auf den Boden zurück holst und zeigst, was wirklich wichtig ist, danke, danke dir.
    Mögest du auch weiterhin begleitet und beschützt sein. Wir freuen uns sehr auf Dich.
    Sei feste gedrückt und geküsst.
    Immer in Gedanken bei dir und deinen Kids. Familie Niemann

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  4. Liebe Anni, da kann ich mich Gerda nur anschließen. Wir sind dankbar dass du bist wie du bist. So hast du das gut gemacht. Wir lieben dich sehr. Luxus ist für jeden das wie er es empfindet und alleine das ist wichtig :*

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